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So erkennst Du versteckte Umsatzverluste – bevor es zu spät ist

18. August 2025

Für den Endkunden klingt es zu schön, um wahr zu sein – doch tatsächlich sind sogenannte „returnless refunds“ längst gängige Praxis. Dabei kann der Verbraucher die bestellte Ware behalten, wenn er nicht zufrieden war. Und muss sie nicht zurücksenden.

Viele Online-Riesen wie Amazon, Walmart oder Target setzen bei günstigen Artikeln zunehmend auf diese Strategie.

Der Grund: Die Bearbeitung und der Rückversand kosten oft fast so viel wie der Artikel selbst.

Das Problem: Laut Schätzungen verloren US-Einzelhändler allein 2023 248 Mrd. US-Dollar durch Rücksendungen – ein klarer Beweis, dass Retouren zu den größten Kostentreibern im E-Commerce gehören.

Doch nicht nur Retouren machen Online-Händlern zu schaffen. Das sind die größten Kostentreiber im E-Commerce – und wie Du sie verhinderst!

Kostenfalle Nr. 1: Preisfehler im E-Commcere – der stille Margenkiller

Ursachen: Preisfehler schleichen sich sehr schnell ein – durch Zahlendreher bei manueller Eingabe, fehlerhafte Datenimporte aus ERP- oder Marktplatzsystemen oder falsch konfigurierte Rabatt- und Promotionsregeln.

Besonders gefährlich sind automatisierte Preisupdates ohne Kontrollmechanismen, da ein einziger falscher Wert sich in Sekunden auf tausende SKUs übertragen kann.

Auswirkung: Ein falsch bepreistes Produkt kann in kurzer Zeit massive Verluste verursachen.

Beispiel: Wird ein Artikel statt für 199 € versehentlich für 19,90 € angeboten, summieren sich die Margeneinbußen bei hohen Abverkaufszahlen schnell auf fünfstellige Beträge – noch bevor jemand den Fehler bemerkt.

So verhinderst Du Preisfehler:

  • Setze ein automatisches Monitoring auf, das Auftragsdaten auf ungewöhnliche Preisabweichungen prüft.
  • Definiere Preisunter- und -obergrenzen pro Kategorie, um unplausible Werte automatisch zu blockieren.
  • Führe nach Plugin- oder Core-Updates in Shopware 6 einen Testlauf mit Stichproben durch, bevor Änderungen live gehen.

Kostenfalle Nr. 2: Retouren als doppelte Stolperfalle

Ursachen: Hohe Retourenquoten entstehen häufig durch unklare Produktbeschreibungen, ungenaue Bilder, Qualitätsprobleme oder falsche Erwartungshaltungen bei den Käufern. Auch logistische Fehler – etwa falsche Größen oder beschädigte Ware – treiben die Quote in die Höhe.

Auswirkung: Retouren sind gleich doppelt teuer. Zum einen geht der Umsatz verloren, zum anderen entstehen Zusatzkosten für Rückversand, Lagerhandling und Wiederaufbereitung.

Laut Bitkom kostet jede Retoure in Deutschland im Schnitt 10–15 Euro. Bei tausenden Rücksendungen pro Monat ist das ein erheblicher Margenfresser.

So verhinderst Du hohe Retourenquoten:

  • Analysiere Retourengründe pro Artikel, um wiederkehrende Probleme zu identifizieren.
  • Optimiere Produkttexte und -bilder, um falsche Erwartungen zu vermeiden.
  • Nutze Monitoring-Tools wie INTELLIFANT, um Anstiege in der Retourenquote zeitnah zu sehen und sofort reagieren zu können – z. B. durch Korrekturen im Listing oder im Fulfillment-Prozess.

Kostenfalle Nr. 3: Ineffiziente Workflows – der schleichende Verlust

Ursachen: Dieser Kostentreiber ist manchmal gar nicht so leicht ausfindig zu machen, da er sich zum Teil über Jahre einschleicht.

Lange Durchlaufzeiten, manuelle Prüfungen, fehlende Automatisierung bei Payment-Fehlern oder unbemerkte Systemabbrüche sorgen dafür, dass Bestellungen stocken, Zahlungen fehlschlagen oder Versandprozesse ins Stocken geraten.

Genau diese Ineffizienz im E-Commerce ist oft unsichtbar.

Auswirkung: Verzögerte Auslieferungen führen nicht nur zu unzufriedenen Kunden und negativen Bewertungen, sondern erhöhen auch die Stornoquote. Bei Marktplätzen wie Amazon können verspätete Lieferungen zudem zu schlechteren Verkäufer-Rankings und damit zu weniger Sichtbarkeit führen.

So verhinderst Du ineffiziente Workflows:

  • Automatisiere Standardprozesse – vom Zahlungsabgleich bis zum Versandlabel.
  • Richte Alerts ein, die Dich zeitnah informieren, wenn Bestellungen ungewöhnlich lange in einem Status verharren oder Zahlungen nicht durchgehen.
  • Überprüfe regelmäßig die Prozesszeiten in Deinem Shopware-6-System, um Engpässe zu identifizieren und gezielt zu beseitigen.

E-Commerce: Weitere Kostentreiber, die oft unterschätzt werden

Versandkosten – der stille Profitfresser

Steigende Carrier-Preise und Zuschläge für Energie, Sperrgut oder Peak-Zeiten können die Marge unbemerkt schrumpfen lassen, wenn sie nicht im Pricing eingerechnet werden.

Besonders tückisch: Bei Aktionen mit kostenlosem Versand ist der Deckungsbeitrag oft minimal oder sogar negativ. Wer hier keine transparente Kostenkalkulation hat, subventioniert jede Sendung – vor allem bei internationalen Bestellungen oder Rücksendungen.

Praxis-Tipp: Kalkuliere Versandkosten dynamisch nach Gewicht, Region und saisonalen Zuschlägen, anstatt pauschale Werte zu verwenden.

Zahlungsgebühren – prozentual und fix

Anbieter wie PayPal, Klarna oder Kreditkartenunternehmen erheben Gebühren, die sich aus einem fixen Betrag und einem Prozentsatz zusammensetzen. Bei hochpreisigen Produkten schlägt der prozentuale Anteil stark zu Buche, bei Kleinstbestellungen der Fixbetrag.

Laut EHI Retail Institute liegen Payment-Fees im Schnitt bei 1,5–3 Prozent des Umsatzes – ein signifikanter Block, der bei steigenden Volumina enorm ins Gewicht fällt.

Marketingausgaben – steigende CAC

Die Customer Acquisition Costs (CAC) sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut Shopify Future of Commerce Report 2024 treiben insbesondere steigende Klickpreise in Google Ads, Facebook und TikTok die Akquisitionskosten nach oben.

Wer keine klare Attribution hat, riskiert, Geld in Kanäle zu investieren, die kaum Conversion bringen. Effizienz entsteht nur durch gezieltes Tracking, konsequente A/B-Tests und den Einsatz von datengetriebenem Kampagnen-Monitoring.

Wie Monitoring-Software den Unterschied macht

Tools wie INTELLIFANT ergänzen bestehende BI-Lösungen um eine intelligente Frühwarnfunktion.

Sie analysieren Auftragsdaten aus Shops, Marktplätzen und ERP-Systemen – etwa aus Shopware 6 – und erkennen Ausreißer zeitnah.

Du erhältst eine Frühwarnung per E-Mail, kurz nachdem die Daten kippen – und kannst sofort handeln, bevor der Verlust eskaliert.

Fazit: Umsatz schützen ist Wachstumssicherung

Die größten Kostentreiber im E-Commerce – Preisfehler, Retouren und ineffiziente Workflows – wirken oft im Verborgenen.

Wer sie frühzeitig identifiziert und gegensteuert, senkt operative Kosten und schützt seine Marge. So wird aus „mehr Umsatz machen“ endlich „profitabel wachsen“.

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So erkennst Du versteckte Umsatzverluste – bevor es zu spät ist